350 Klassenzimmer, 50.000 Unterrichtstage

Die Hochschule München hat die Luftqualität in Klassenzimmern untersucht.

Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde Lüften ein wichtiges Thema für uns alle – vor allem aber auch für Schulen und andere Orte, an denen Menschen einen längeren Zeitraum gemeinsam in einem Raum verbringen. Das war auch die Geburtsstunde der Studie, die von der Hochschule München unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Schwarzbauer durchgeführt wurde. In 350 Klassenzimmern an 68 Schulen wurde an mehr als 50.000 Unterrichtstagen die Luftqualität gemessen – unter anderem auch an mehreren Schulen im Landkreis Freising.

Das Ergebnis: Es ist eigentlich ganz einfach.

Ein wichtiges Ergebnis: Regelmäßiges Stoßlüften reicht in der Regel aus, um eine dauerhaft gute Luftqualität zu gewährleisten. Die Auswertungen zeigen aber auch: Während der Pandemie (Schuljahr 2021/22) herrschte in fast allen Klassenzimmern eine deutlich bessere Luftqualität als nach der Pandemie (Schuljahr 2022/23). Dies wird auch durch die aktuellen Messdaten bestätigt: Die Luftqualität in den untersuchten Klassenzimmern hat sich im Vergleich zum Pandemiejahr massiv verschlechtert. Deshalb ist es auch heute umso wichtiger, den Empfehlungen der Wissenschaftler:innen zu folgen: Alle 45 Minuten für 3 Minuten alle Fenster vollständig öffnen. So kann verbrauchte Luft entweichen und frische Luft in den Raum strömen. Übrigens: Als Grundlage für die Messung der Luftqualität dient die CO₂-Konzentration in der Raumluft. CO₂ (Kohlenstoffdioxid) entsteht als normales Nebenprodukt des menschlichen Stoffwechsels. Die CO₂-Konzentration in der ausgeatmeten Luft beträgt ca. 4 % oder 40.000 ppm (parts per million). Die ausgeatmete Luft und das darin enthaltene CO₂ verbreiten sich schnell in einem geschlossenen Raum. Die CO₂-Konzentration ist deshalb ein Maß für den Anteil der ausgeatmeten Luft im Verhältnis zur Frischluft im Klassenzimmer und kann damit zur Bewertung der Luftqualität verwendet werden.

Regelmäßiges Lüften sorgt für besseres Klima in Freisings Klassenzimmern.

Wir halten also fest: Wer richtig und ausreichend lüftet, sorgt dafür, dass es im Klassenzimmer gute Luft für alle gibt. Das wiederum führt zu weniger Ansteckungen – vor allem in der kalten Jahreszeit – und zu mehr Konzentration und Spaß beim Lernen und Lehren. Also los: Fenster auf, Stress und schlechte Luft raus!